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News-Archiv
Samstag, 25. Dezember 1999 |
Silvester-Wochenshow
Gestern hat
SAT.1 Infos zur Silvester-Ausgabe der Wochenshow in den Teletext gestellt:
Sehen
Sie im großen Silvesterspecial
der Wochenshow:
* Wie sich der Frührentner, Vorden-
ker und Visionär Herbert Görgens auf
den Jahrtausendwechsel einstellt.
* Der Investigativ-Reporter Peter
Wuttke versucht, einen korrupten Po-
litiker zur Strecke zu bringen.
* Modezar Rudolf Mooshammer ist zu
Gast bei der Star Talkerin Nina Rüde.
* Ottmar Zittlau stellt einen revo-
lutionären Anrufbeantworter vor.
* Und Brisko Schneider erfährt das
Neueste aus dem Bereich der Erotik
in seiner Rubrik "Sex TV".
* Außerdem: Fritz Egner mit den
"Witzigsten Werbespots" des Jahres
1999.
"Danke
Anke!" - Quoten
Ankes Weihnachtsgala hatte exzellente Quoten, die sogar die Zahlen der letzten
Sendung von 1998 noch knapp überboten:
Alle Zuschauer ab drei Jahren: 6,16 Mio., 19,2% Marktanteil
Zuschauer von 14 bis 49: 3,50 Mio., 26,4% MA.
Interview
mit Bastian
Der Tagesspiegel
hat ein ziemlich privates Interview mit Bastian veröffentlicht. Hier
einige Auszüge daraus:
Guten Tag,
ich heiße Bastian Pastewka und wünsche allen, die diese Zeilen lesen,
eine gesegnete Weihnacht und ein schönes neues Jahr.
Das war doch schon mal ein guter Anfang. Was wünschen Sie sich zu
Weihnachten?
Dass alle, die mich kennen, mir was Hübsches basteln. Ich mache das
nämlich auch sehr gerne. Aber richtig basteln kann ich leider nicht.
Dafür kann ich gnadenlos schlecht zeichnen. Hübsch verpacken kann ich
auch nicht. Das macht immer meine Freundin. Ach ja, einen Wunsch noch:
Dass wir uns alle im Jahr 2000 noch leiden können.
Ein reichlich frommer Wunsch.
Ja, das wird sicher das Schwierigste überhaupt.
Jetzt haben wir Sie sozusagen in flagranti privat erwischt. Sonst
sind Sie, was ihr Privatleben angeht, äußerst zurückhaltend.
Familienleben ist für mich etwas Heiliges. Vielleicht rede ich deshalb
nicht so gern darüber. Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, über Privates
zu reden. Aber ich arbeite beim Fernsehen, da erlebe ich einfach nichts
mehr. Wo wir gerade beim Basteln waren. Immer wenn wir als Kinder Martinslaternen
basteln sollten, war das für mich wie ein Gang nach Canossa.
Laternen zu basteln, ist doch eine schöne Sache.
Ja, schon, aber wenn Sie nicht basteln können, dann ist das eine Strafe.
Wir mussten mal ein Fachwerkhäuschen aus Holz basteln mit Pappfenstern,
vor die wir Krepppapier kleben sollten. Mein Haus ist natürlich sofort
abgebrannt, weil die Pappe, kaum hatte ich die Kerze angezündet, sofort
Feuer fing. Deshalb bastel ich nichts für Freunde, sondern versuche
das Problem mit hübschen Schleifchen zu umgehen.
Aber Sie haben ein Privatleben?
Gestern haben Ingolf Lück, dessen Freundin, meine Freundin und ich eine
Weihnachtsgans mit Rotkohl und Maronen verspeist. Das war sehr schön.
[...]
Sie wirken gar nicht so aufgedreht wie im Fernsehen.
Ich sage immer, sind wir doch mit dem froh, was wir erreicht haben.
Wir haben doch etwas erreicht: eine Sendung wie die "Wochenshow", die
gut läuft, jetzt meine "Jahrhundertshow", die auch gut läuft. Comedy
ist nicht irgendein Pillepalle.
Aber Comedian wollten Sie immer schon werden?
Zu Anfang habe ich mir gesagt, diese Comedy-Geschichte machst du nebenbei,
du willst ja was Richtiges werden. Ich habe Germanistik, Pädagogik und
Soziologie studiert, aber nach dem Grundstudium aufgehört, weil ich
gemerkt habe, dass ich das gar nicht will. Comedy konnte ich und wollte
ich. Angefangen haben wir in Troisdorf-Spich bei Bonn, vor 20 Schülerinnen.
[...]
Sie sind 27 Jahre alt. Wie kommen Sie mit Ihrem Erfolg zurecht?
Ich weiß nicht, was der Erfolg mit mir machen wird. Ich habe ja nichts
im voraus geplant. Es könnte natürlich sein, dass es mit der Comedy
demnächst vorbei ist. Aber ich glaube, dass es immer etwas gibt, was
ich machen möchte. Ich kann nicht sagen, dass ich in zehn Jahren einen
Bungalow besitzen möchte. Das möchte ich auch nie wollen.
Keine Angst vor der Zukunft?
Ich lebe heute und mache mir keine Gedanken darüber, was in einer fernen
Zukunft passieren könnte. Ich habe mich lange Jahre von Ängsten steuern
lassen und alles Mögliche vermieden. Ich habe vermieden, ins Flugzeug
zu steigen, ich habe vermieden, mich einigermaßen passabel zu kleiden.
Das mache ich heute nicht mehr. In meinem Job muss ich unverschämt hemmungslos
sein können. Ich glaube, man muss einem Menschen nur die Angst nehmen,
um ihn zum Singen zu bringen. Bei mir war es jedenfalls so.
Ihr Ex-Kollege Marco Rima hat die "Wochenshow" verlassen, weil er,
wie er sagte, mit weniger mehr erreichen wolle. Sagt Ihnen das etwas?
Ich möchte auch nicht immer nur Rollen spielen, die schweinekomisch
sind. Ich muss aber auch nicht, nur weil ich jetzt eben komische Sachen
mache, tragische Rollen haben. Ich bin ein großer Fan von Robbie Coltrane,
den Darsteller des Polizeipsychologen Fitz. Der ist auf der einen Seite
schweinekomisch, weil zynisch, weil verlassen, weil deshalb ernst, weil
traurig. Etwas Besseres kann es doch gar nicht geben. Man möchte so
sein wie Fitz. Man möchte so klug sein, weil man so dick ist. [...]
Was finden Sie denn schön?
Alles, was ich erst auf den zweiten Blick erkenne. Habe ich nirgends
abgelesen, den Satz, ist mir gerade eingefallen. Muss ich unbedingt
der Anke Engelke sagen.
Findet sich der Bastian Pastewka selbst hässlich?
Ja, absolut. Auch wenn viele meiner Freunde das Gegenteil behaupten
wollen. Sehen Sie sich mein Doppelkinn an, ich habe eine Plautze und
Senkfüsse. Ist das etwa schön?
Offenbaren sich in Ihrer Selbsteinschätzung vielleicht Narben Ihrer
Kindheit?
Ich bin ein Opfer grausamster Kindergewalt und war immer ein ausgestossenes
Kind. Das fing schon im Kindergarten an. Ich kam ich nie auf die Schaukel,
weil die anderen gesagt haben, verpiss dich, hau ab.
Den vollständigen
Text findet Ihr unter:
http://www.tagesspiegel.de/archiv/1999/12/23/ak-in-me-18501.html
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